The Windy City – Erfahrungsbericht zum LL.M.-Studium am Chicago-Kent College of Law (2019/2020)

Veröffentlicht am 1.4.2022

Moritz Osteried, LL.M. (Chicago)

Doktorand und Verwaltungsbeamter

Am Chicago-Kent College of Law habe ich die Möglichkeit genutzt, meinen LL.M. noch vor dem Ersten Staatsexamen zu absolvieren.

Inhalt

Gründe für die Wahl der Law School

Die Universität Augsburg führt Kooperationen mit einigen U.S.-amerikanischen Law Schools, mitunter das Chicago-Kent College of Law. Augsburger Studierende können sich ergänzend zum klassischen Jura-Studium in diesem Rahmen um ein Austauschsemester bewerben. Das College bietet ferner die Möglichkeit, im Anschluss ein zweites Semester anzuhängen und damit einen LL.M. zu erlangen. Die Komplettierung des Studiums direkt nach dem Austauschsemester bietet einige Vorteile, etwa den räumlich-zeitlichen Zusammenhang beider Semester und eine damit einhergehende erleichterte Organisation.

Das College befindet sich im Downtown Loop Chicagos direkt am Chicago River und damit in bester Lage. An Chicago reizte mich besonders die Kombination aus Wolkenkratzern und dem Lake Michigan mit den schönsten Sandstränden mitten in der Stadt sowie die bemerkenswerte Kultur.

Finanzierung

Die Studiengebühren am Chicago-Kent für das zweite Semester betragen für deutsche Studierende $ 21.500, zzgl. weiterer anfallender Gebühren in Höhe von ca. $ 250. Die Studiengebühren für das erste Semester in gleicher Höhe werden vom College im Rahmen der Kooperation regelmäßig erlassen. Weitere Förderung für die hohen Lebenshaltungskosten erhielt ich als Stipendiat des DAAD.

Bewerbung

Erste Informationsveranstaltung

Bereits im Oktober des dem Semester vorangehenden Jahres findet eine Veranstaltung an der Uni Augsburg statt, in deren Rahmen man sich frühzeitig über die Rahmenbedingungen und den Bewerbungsprozess eines Austauschsemesters in den USA sowie über die Möglichkeit der Erlangung eines LL.M. informieren kann. Interessierte sollten nach Möglichkeit daran teilnehmen.

Das Datum wird frühzeitig auf der Seite des Lehrstuhls von Herrn Professor Dr. Möllers bekanntgemacht.

Bewerbungsprozess

Hinsichtlich der Bewerbungsvoraussetzungen und -fristen kann auf o.g. Internetseite der Uni Augsburg verwiesen werden. Insbesondere empfiehlt es sich, frühzeitig die sprachlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Der Aufwand für den TOEFL-Test, sollte ein solcher notwendig sein, ist nicht zu unterschätzen und kann durchaus zeitintensiv sein.

Aufgrund der schriftlichen Bewerbungen werden potenziell geeignete Bewerber zu Auswahlgesprächen an den Lehrstuhl von Herrn Professor Dr. Möllers eingeladen. Die Gespräche finden regelmäßig zeitnah nach Bewerbungsschluss statt. Bestimmte Gesprächsthemen sind nicht vorgegeben. Neben der Motivation, ein Auslandssemester zu absolvieren, sind ein grundsätzliches Verständnis des amerikanischen Rechtssystems und der amerikanischen Geschichte und Kultur nützlich.

Die Zusagen und Absagen werden noch vor Weihnachten verschickt, sodass genügend Zeit zu den doch recht umfangreichen Vorbereitungen bleibt. Mit der Annahme des Platzes und der Überweisung der Verwaltungsgebühren in Höhe von 900 € an die Uni Augsburg endet der offizielle Bewerbungs- und Auswahlprozess.

Ausblick vom Jon Hancock Tower
Ausblick vom Jon Hancock Tower

Vorbereitungen

Ein Auslandsaufenthalt in den USA erfordert eine umfangreiche und gründliche Vorbereitung. Es empfiehlt sich, die jeweiligen Vorbereitungen so bald als möglich zu erledigen, um unnötigen Zeitdruck zu vermeiden. Insbesondere nachfolgende Punkte sollten berücksichtigt werden.

Flüge

Flüge sollten so früh wie möglich gebucht werden. Auch sollten Gebühren für zusätzliches Gepäck oder Übergepäck beachtet werden. Regelmäßig dürfte lediglich ein Koffer auf dem Rückflug nicht mehr ausreichen. Insgesamt habe ich für ein Flex-Ticket, d.h. mit einer kostenlosen Umbuchung des Rückflugs, 700 € bezahlt. Damit konnte ich mir offenlassen, wie und wo ich meine Zeit zwischen meinen beiden Semestern verbringe.

Bewerbung am Chicago-Kent

Ende Februar wird jeder Bewerber von Sara Rusnak, der Senior Program Coordinator, angeschrieben und aufgefordert, sich nochmals am Chicago-Kent zu bewerben. Obwohl dieser Prozess lediglich eine Formalität darstellt, sollte darauf geachtet werden, dass alle Unterlagen vollständig sind. Sara steht dabei bei Fragen zur Verfügung und antwortet innerhalb von wenigen Stunden. Im Allgemeinen ist sie für sämtliche organisatorische Angelegenheiten von internationalen Studenten betreffend das Chicago-Kent zuständig. Sie ist stets engagiert und hilfsbereit. Die Bewerbung für das zweite Semester kann auch noch später im Laufe des ersten Semesters erfolgen.

Unterkunft

Ich habe mich für die Canterbury Court Apartments entschieden. Kostenpunkt für eine Einzimmerwohnung waren $ 1.200, für eine Zweizimmerwohnung $ 1.650. Die Apartments liegen in einem der besten und sichersten Stadtteile, in Gold Coast. Sie sind verhältnismäßig günstig, voll möbliert und die Mietzeit wird taggenau berechnet. Durchaus erwähnenswert sind jedoch auch auftretende Mängel (z.B. kaputter Herd, schlecht isolierte Fenster, immer mal wieder ausfallende Heizung). Das Personal ist diesbezüglich jedoch sehr hilfsbereit und vor allem rund um die Uhr verfügbar.

Der Oak Street Beach am Lake Michigan ist ca. 5 Gehminuten, die Michigan Avenue und der Lincoln Park sind jeweils ca. 10 Gehminuten und die Uni ca. 30 Minuten mit der U-Bahn entfernt.

Die Miete wird bar oder per Scheck bezahlt, Waschen funktioniert mit Kreditkarte. Kostenlose Küchenutensilien gibt es leihweise bei Hausmeister Jose.

Ich bin unter Berücksichtigung aller vorgenannter Umstände davon überzeugt, dass die Canterbury Court Apartments eine gute Wahl für einen Studienaufenthalt in Chicago sind.

Lake Michigan
Lake Michigan

Visum

Das Visum muss frühzeitig beim US-Konsulat beantragt werden. Die Online-Bewerbung muss sehr sorgfältig ausgefüllt werden. Der erforderliche persönliche Termin beim Konsulat wird dann regelmäßig kein Problem sein. Bei mir dauerte das Gespräch weniger als fünf Minuten.

Krankenversicherung und Impfpflicht

Jeder Student wird automatisch in das Krankenversicherungsprogramm der Universität eingeschrieben. Es gibt indes eine Möglichkeit, dieses zu ersetzen.

Dafür ist eine Krankenversicherung bei einem Versicherungsunternehmen nachzuweisen, das einen Sitz in den USA führt und bestimmte, von der Uni aufgestellte, Anforderungen erfüllt. Ich entschied mich für das Unternehmen Care Concept, das etwas günstiger war als die Versicherung der Uni und alle Anforderungen erfüllt. Zusätzlich habe ich meine zuverlässige und deutlich umfassendere deutsche Versicherung bei der Debeka behalten.

Weiterhin verlangt das Health Center des Colleges einen gewissen Impfstandard, der jedoch bereits erfüllt sein dürfte, sowie einen Nachweis auf Englisch, nicht Tuberkulose-Träger zu sein. Den dafür erforderlichen, in Deutschland unüblichen Bluttest führen unter anderem Lungenärzte durch. Das Gesundheitsamt tut dies nicht. Das vom Arzt auszufüllende Formblatt ist auf den Internetseiten des Health Centers verfügbar.

Handy und Internet

Die Canterbury Court Apartments und die Law School stellen kostenloses WLAN bereit. Für mobiles Internet sowie Telefonie kann der Prepaid-Anbieter Mint empfohlen werden. Er ist wesentlich günstiger als Verträge von AT&T oder dergleichen und erfüllt seinen Zweck. Nicht zuletzt sind die Laufzeiten flexibler.

Law School und Kursauswahl

Kurswahl

Ich entschied mich für den LL.M. in U.S., International and Transnational Law, der innerhalb beider Semester neben dem obligatorischen Einführungskurs „Introduction to American Legal System“ einen Kurs mit einer rechtsvergleichenden Komponente sowie den Kurs „Legal Writing“ oder ein Seminar voraussetzt. Darüber wird jedoch nochmals sehr ausführlich während der Orientierungsphase informiert.

Mein LL.M.-Programm beinhaltete im Gegensatz zu den weiteren speziellen LL.M.-Programmen vergleichsweise wenige verpflichtende Vorgaben, sodass ich die meisten meiner Kurse aus dem annähernd vollen Kursprogramm frei wählen konnte. Dies bot große Flexibilität im Hinblick auf meine persönlichen Interessen.

Infolgedessen konnte ich überwiegend zivilrechtliche, insbesondere handels- und gesellschaftsrechtliche, aber auch rechtsvergleichende Kurse wählen, wie ich dies bereits im Voraus beabsichtigt hatte.

Überdies habe ich darauf geachtet, sowohl internationale als auch rein amerikanische Kurse zu wählen. Die ständige Gegenüberstellung von fremdem Recht mit bekanntem deutschem Recht erwies sich im Allgemein als nützlich und bereichernd, gerade auch im Hinblick auf das Verständnis des deutschen Rechts.

Chicago-Kent Law Library
Chicago-Kent Law Library

Kurse im Fall Semester 2019

„Introduction to American Legal System” (2 credits)

Introduction to American Legal System“ bietet eine grundsätzliche und überblicksmäßige Einführung in das US-amerikanische Recht, insbesondere das amerikanische Verfassungsrecht. Weiterhin gibt der Kurs einen Einblick in das amerikanische Justizsystem, das sich bekanntlich ganz erheblich von dem deutschen unterscheidet.

Professor Decatorsmith führt gerne Diskussionen mit Studenten und lässt seine Erfahrungen sowie die der Studenten, die schon oftmals fertig ausgebildete Juristen sind, in seinen Unterricht einfließen.

Der Kurs findet während der Orientierungsphase im August fast täglich statt und schließt mit einer Klausur kurz vor Semesterstart. Die Klausur beinhaltet einen Multiple-Choice-Teil, zwei abstrakt zu beantwortende Essay-Fragen sowie einen ausführlichen Fall.

„Contract Law for LL.M. students” (3 credits)

„Contract Law“ wurde von Dean Harris gehalten und war ausschließlich für internationale Studenten offen. Der Kurs besteht zum großen Teil aus Fallvorträgen aus dem amerikanischen Zivilrecht durch Studenten. Diese Unterrichtsmethode ist für amerikanische Law Schools recht typisch. Im Allgemeinen werden Studenten deutlich häufiger in den Unterricht einbezogen. Dies kann fordernd sein, jedoch bei regelmäßiger Mitarbeit durchaus profitabel.  

Dean Harris wiederholte den Inhalt der Fälle regelmäßig im Anschluss nochmals selbst. Das amerikanische Vertragsrecht weist zahlreiche Parallelen zum deutschen Recht auf, aber auch einige Abweichungen. Als signifikanter Unterschied kann beispielhaft das Erfordernis der „Consideration“ im Rahmen des amerikanischen Vertragsschlusses genannt werden, was das deutsche Recht nicht kennt.

Der Kurs schließt mit einer Klausur in Form eines Multiple-Choice-Teils sowie zwei ausführlichen Fällen.

„Business Organization“ (4 credits)

„Business Organization“ beschäftigt sich mit dem amerikanischen Handels- und Gesellschaftsrecht. Zunächst werden verschiedene Gesellschaftsformen, darunter die wichtigsten Personen- und Kapitalgesellschaften, jeweils betrachtet und sodann unter verschiedenen Gesichtspunkten verglichen.

Ein Hauptaugenmerk liegt auf den Rechten und Pflichten der verschiedenen Gesellschaftsakteure im Innenverhältnis der Gesellschaft und den Geschäftsbeziehungen im Außenverhältnis. Nicht zuletzt waren auch Fusionen und Übernahmen im Kapitalgesellschaftsrecht Gegenstand des Kurses.

Professor Conviser erzählte viele interessante persönliche Erlebnisse als Geschäftsmann, mit denen er seinen Unterricht immer wieder aufzulockern verstand und einen Bezug zwischen Theorie und Praxis herstellte. Die Klausur bestand ausschließlich aus Multiple-Choice Fragen.

„International Trade“ (3 credits)

Dieser Kurs thematisiert das internationale Handelssystem, unter Berücksichtigung der Rolle des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens, des IWF und der regionalen und bilateralen Handelsabkommen (z.B. die Europäische Union und das Freihandelsabkommen zwischen den USA und Kanada). Dabei wurden fortwährend Bezüge zum US-Rechtssystem erörtert, insbesondere anhand der spezifischen amerikanischen Gesetze und Vorschriften über Export- und Importkontrollen. Wichtiger Bestandteil des Kurses waren zahlreiche Fallstudien, anhand derer die Inhalte erarbeitet wurden.

Professor Cho verschickt vor jeder seiner Stunden sogenannte „class letters“, die im Voraus schon die wichtigsten Inhalte der nächsten Stunde zusammenfassen.

Die Klausur war „take-home“ und bestand aus zwei ausführlichen Essays sowie fünf kurzen Fragen.

Chicago River
Chicago River

Kurse im Spring Semester 2020

Die Kurse im Spring Semester 2020 fanden bis zum Spring Break (Mitte März 2020) als Präsenzkurse statt, danach aufgrund der Corona-Pandemie nur noch online. Auch alle Klausuren wurden im zweiten Semester von zu Hause geschrieben und nur noch mit „Pass/Fail“ bewertet, normale Noten von A bis F wurden nicht mehr vergeben.

Ich habe Chicago notgedrungen und schweren Herzens dann Ende März verlassen, konnte jedoch mein Semester mit allen Klausuren erfolgreich aus Deutschland beenden und meinen LL.M. erlangen.

Folgende Kurse habe ich im zweiten Semester gewählt:

„Conflicts of Law” (3 credits)

„Conflicts of Law“ entsprach in Teilen dem deutschen Zivilprozessrecht. Insbesondere war die Wahl des Gerichtsstands und damit auch die Wahl des anzuwendenden Rechts zwischen den Bundesstaaten, aber auch für über die Landesgrenzen hinausgehende Rechtsstreitigkeiten, Gegenstand des Kurses. Im amerikanischen Recht ist es regelmäßig von entscheidender Bedeutung, welches Recht Anwendung findet, da sich das Landesrecht der Bundesstaaten oftmals erheblich voneinander unterscheidet. Nicht zuletzt wurde die Vollstreckung von Zivilurteilen in den USA ausführlich thematisiert.

„Estates and Trusts” (4 credits)

Zum einen behandelte der Kurs typische Probleme des Erbrechts, wie beispielsweise das Repräsentations- sowie das Eintrittsprinzip. Mitunter wurden auch die Errichtung, die Auslegung sowie der Widerruf von Testamenten besprochen. Nicht zuletzt boten sich auch hier immer wieder Gelegenheiten zu Diskussionen über ethische und gesellschaftspolitische Fragen aus dem Erbrecht, verbunden mit den Funktionen und der Einschränkbarkeit des Grundrechts auf Eigentum. Die Meinungen vieler amerikanischer Studenten im Kurs wichen insbesondere zu diesen Themen oftmals von denen der Europäer ab, was sicherlich auch kulturell bedingt ist.

„International Criminal Law” (3 credits)

„International Criminal Law“ umfasste das internationale Recht über Verfahrensmechanismen zur Durchsetzung nationaler Strafgesetze. Weiterhin war materielles internationales Strafrecht Gegenstand, insbesondere das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, welches die vier „core crimes” beinhaltet: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und das Verbrechen der Aggression.

Professor Brown thematisierte nicht zuletzt zahlreiche Prozesse vor dem Internationalen Strafgerichtshof oder der eigens für bestimmte Verbrechen gebildeten Tribunale, z.B. den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien.  

„Comparative Law” (3 credits)

Ziel des Kurses war das Erlernen verschiedener Methoden im Rahmen der Rechtsvergleichung. Dabei wurden vor allem die wichtigsten Rechtsordnungen thematisiert und gegenübergestellt. Fortwährend wurde verschiedenes Recht, insbesondere anhand der historischen und der teleologischen Auslegungsmethoden, untersucht und verglichen. Den wichtigsten Bestandteil des Kurses bildete das Verständnis des Prinzips der „Rule of Law“ in den westlichen Rechtskreisen im Gegensatz zur „Rule of Man“ und die Auswirkungen auf die jeweiligen Rechtsordnungen.

In diesem Kurs waren die Diskussionen besonders interessant, da Studenten aus der ganzen Welt teilnahmen, mitunter Amerikaner, Europäer und Chinesen.

Abgerundet wurde der Kurs durch zahlreiche interessante Gastbeiträge von Praktikern und amerikanischen Professoren.

Austauschprogramm mit amerikanischen Studenten

Unbedingt erwähnenswert ist noch das Austauschprogramm, im Rahmen dessen ich bereits im Voraus Jon aus Chicago kennengelernt habe, der als Student vom Chicago-Kent am Augsburger Summer Program teilnahm. Wir haben uns sofort angefreundet und viel gemeinsame Zeit in Augsburg und Chicago verbracht.

Nachdem ich mich dazu entschied, in den Semesterferien in den USA zu bleiben, konnte ich sogar amerikanische Weihnachten mit ihm und seiner Familie in St. Louis verbringen.

Auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland sind wir nach wie vor regelmäßig in Kontakt.

Freizeit

Im Folgenden habe ich meine liebsten Freizeitaktivitäten beispielhaft aufgelistet. Die Auflistung deckt natürlich keinesfalls auch nur annähernd das gesamte Angebotsspektrum ab.

  • Insbesondere während des Sommers ist der Lake Michigan mit dem Sandstrand am Oak Street Beach vor der Haustür traumhaft. Auch eignet er sich immer gut für Spaziergänge, Jogging oder Fahrradtouren an der öffentlichen Uferpromenade.
  • Während der Sommermonate finden am Pritzker Pavilion im Millennium Park kostenlose Veranstaltungen und Konzerte statt. Während der Weihnachtszeit kann man Eislaufen und den nahegelegenen Christkindlesmarkt besuchen.
Pritzker Pavilion im Millennium Park
Pritzker Pavilion im Millennium Park
  • Der Lincoln Park beherbergt unter anderem den Chicago Zoo und ist ideal zum Spazierengehen und Abschalten von der hektischen Innenstadt.
  • In Chicago gibt es mit den Bears (American Football), Cubs (Baseball), Bulls (Basketball), Blackhawks (Eishockey), und Wildcats (College Football) eine Vielzahl an Sportteams. Es empfiehlt sich, vor allem amerikanische Sportarten auch live im Stadion zu erleben. Tickets für die Bears sind bei Pre-Season Spielen preislich noch einigermaßen erträglich, bei normalen Saison-Spielen leider nicht mehr.
  • Das ganze Jahr über finden sich günstige Inlandsflüge in den USA. Es empfiehlt sich, freie Tage für Trips zu nutzen. Während der Semesterferien habe ich unter anderem meine Gastfamilie aus der Schulzeit in New York sowie Augsburger Studenten an der George Washington University (GWU) in Washington, DC besucht. Auch während der Vorlesungszeit boten sich Gelegenheiten für Kurztrips in zahlreiche U.S.-Bundesstaaten.
  • Chicago bietet tolle Gelegenheiten, um neue Bekanntschaften zu finden. Ich habe während meiner Zeit viele interessante Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt. Seid auch hier unbedingt offen und lasst euch auf sie ein.

Weiterhin seien noch folgende Sehenswürdigkeiten erwähnt:

  • Chicago River mit Riverwalk
  • Navy Pier mit Feuerwerken im Sommer (mittwochs und samstags)
  • Straßenfestivals, Paraden, Air and Water Show
  • Museen, insbesondere Art Institute of Chicago und Museum of Science and Industry
  • Green Mill Jazz Club
  • Aquarium, Planetarium
  • Hancock Tower
  • University of Chicago
  • Evanston im Norden Chicagos mit Bahá’í House of Worship
  • Indiana Dunes National Park

Conclusio

Ich bin glücklich, mich für ein Studium in Chicago entschieden zu haben. Chicago ist eine außerordentlich vielseitige und aufregende Stadt, in der es sich sehr gut leben lässt. Dazu kommt am Chicago-Kent die Möglichkeit, schon vor dem ersten deutschen Staatsexamen einen LL.M. zu erlangen.

Trotz des dann doch etwas abrupten Endes aufgrund von Corona war mein Aufenthalt ein unvergessliches Erlebnis, das ich jedem (Augsburger) Jura-Studenten wärmstens empfehlen möchte. Das Programm ist eine einmalige persönliche und berufliche Chance, die es zu nutzen gilt. 

Unbedingt zu erwähnen ist auch das Stipendium des DAAD und der Erlass der Studiengebühren im ersten Semester. Beides zusammen stellt eine erhebliche finanzielle Entlastung dar.

Bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Professor Dr. Möllers und seinem Lehrstuhl für die stets sehr gute Betreuung und Unterstützung.

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